Angefangen hat es mit dem Singen und Orgel spielen im Gottesdienst. Zum Einen muss man mit der Orgel improvisieren können, zum Anderen habe ich bereits als Jugendlicher wahnsinnig viel gesungen: In drei Chören und als Vorsänger in den Gottesdiensten.
Dann kam das Studium der Kirchenmusik und der Gregorianik.
Mit zunehmender Routine beim Vortragen der Psalmen löste ich mich von den melodischen Vorgaben. Ich stellte mich vor die Gottesdienstteilnehmerinnen und sang die Texte frei weg.
Das freie Improvisieren, das ich in Seminaren für Musiktherapie kennen gelernt habe und mit meinen Chorgruppen praktiziere erweiterte meinen Spielraum.
Eine wesentliche Erfahrung war für mich der Besuch der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel: Beim Betrachten des fünf Meter breiten Seerosenbildes fiel mir auf, dass sich mein innerer Spannungszustand verändert, je nachdem, ob ich die mehr violette oder mehr grünliche Hälfte auf mich wirken liess.
Diese Erfahrung blieb in mir hängen und führte dazu, dass ich das Experiment wagte – ich erwartete eine stimmliche Antwort, die mein Körper gab, beim Anblick von Kunstwerken.
Samstag, 1. Mai 2010
Wie kamst Du zum Improvisieren?